Kollektiv Nord

2012 - 2014

Das Kollektiv Nord war ein Raum für interkulturelle-inklusive-partizipative Experimente in der Dortmunder Nordstadt. Die Dortmunder Nordstadt ist seit vielen Jahren als sogenannter sozialer Brennpunkt in den Medien.

Wir arbeiteten in diesem Projekt mit den Bewohner:innen der Nordstadt daran, dem Stadtteil neue Impulse zu geben, Kommunikation und Austausch zu fördern sowie die Auseinandersetzung mit der Wohn- und Lebensumgebung anzustossen. Hierbei traten künstlerische und soziale Fragen in einen widerspenstigen Dialog. Von 2012 -14 entstanden dabei partizipative Events, Interventionen, eine Veranstaltungsreihe, Erfahrungen und Diskussionen. Diese erforschten die Kollektiv Macher:innen vor dem Hintergrund des von Joseph Beuys geprägten Begriffs der ‚soziale plastik‘. In diesem Prozess begegneten uns diverse Fragen:

Wie bekommen die Bürger:innen eine Stimme? Wie kommen wir zusammen ins Handeln? Wie kann ich mich als Gestalterin dazu in ein Verhältnis setzen? Wie wird Identität durch Abgrenzung geschaffen? Was ist Dortmund? Was ist Deutschland? Was ist Europa? Welche geopolitischen Machtverhältnisse spiegeln sich in diesem Stadtteil?

In den Aktionen des Kollektiv Nord wurden Grenzen überschritten, jede:r war durch die Begegnungen gezwungen sich mit seinen eigenen Grenzen und Vorurteilen auseinanderzusetzten. In der Überforderung öffnete sich ein Raum für neue Perspektiven und Verständnis.

Gefördert wurde das Kollektiv Nord im Rahmen des Projektes „Hochschule vor Ort“ der Fachhochschule Dortmund durch die Stiftung Mercator, den Stifterverband der deutschen Wissenschaft sowie der Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund und der Sparkasse Dortmund. Unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Dortmund.

Fotografien/Grafik: © Anja Plonka

zapzerap

24 h Fest

Abendessen / Übernachtung / Brunch und Sound Installation

Das 24h-Happening war eine Begegnung diverser Bewohner:innen Dortmunds und Roma-Kinder im Rahmen der Offenen Nordstadtateliers. Die Situation war zeitweise von gegenseitiger Überforderung gekennzeichnet – wie gehe ich mit meinem Gegenüber um, wenn er mich mit ungewohnten Wertmaßstäben und Verhaltensweisen konfrontiert? Grenzen wurden überschritten und alle Besucher:innen waren gezwungen sich mit ihren eigenen Vorurteilen auseinanderzusetzten. Wir als Veranstalter:innen gaben letztendlich einen Teil der Kontrolle ab und genossen das chaotische Klangbild. In der Überforderung ging derjenige Raum verloren, von dem wir schon alles wussten und eine neue Atmosphäre entstand.

Konzeption, Kommunikation und Organisation: Anja Plonka

feat. Carsten Pütz, Nadja Wallraff, Steffen Meister, Amanda Bailey, Abijhit Pal, Clouf e.V.

Offene Ateliers Dortmund / KollektivNORD 24.Mai 2014 15.00 Uhr bis 25.Mai 15 Uhr

Fotografien: © Anja Plonka

Früher war ich in New York City

Performance, Intervention, Film

Eine Stadt und seine Bewohner:innen.
Ein Strassenspiel zwischen
Inszenierung und Realität.
Eine performative Intervention im Stadtraum der Dortmunder Nordstadt.
Eine spielerische Reflektion
unserer Gesellschaft.
Alle Szenen sind aus der Fantasie,

den Beobachtungen und Erfahrungen
der Kinder entstanden.
Alle Dialoge sind von ihnen
frei erfunden und improvisiert worden.


Credits:

Film/Performance

Dortmund 2013 - 2014, 27:06 min. 16:9

Konzeption: Carsten Pütz, Anja Plonka

Kamera und Schnitt: Carsten Pütz

Ausstattung &Grafik: Anja Plonka

Performer:innen und CoAutor:innen: Elpida, Arnela, Amela, Anna, Annemarie, Christina, Eldina, Elida, Elpida, Emily, Florina, Helin, Joao, Lara, Leyla-Melina, Lumnia, Minoun, Sarah, Sentia, Stefanie, Vanessa, Victoria, Yamina, Zehara

Fotografien: © Anja Plonka

NORD
STADT
SESSIONS

Events

Die Nordstadtsessions waren experimentelle Events die aus Aktionen, Musik, Ausstellungen und Diskussionen bestanden. Die Events schufen eine Atmosphäre der Begegnung und regten spielerisch den Dialog an. In Gemeinschaften des Augenblicks kamen so unterschiedlichste Bewohner:innen der Dortmunder Nordstadt in Kontakt. In diesem interkulturellen Rahmen erforschten wir den von Joseph Beuys geprägten Begriff der «sozialen Plastik». Auf diese Weise entstand ein Raum, in dem man diskutierte, organisierte, phantasierte, gute Momente erlebte, zusammen Musik machte oder gemeinsam aß. Kunst, Unterhaltung, Stadtteil-Diskussion und gesellschaftliche Fragen flossen dabei ineinander.

Bei der Nordstadtsession I konnte man bei einem Konzert der Band Zirkus alte Gemälde übermalen. Anwohner:innen aus allen Alters- und Bildungsschichten kamen an diesem Abend zusammen.

Die Nordstadtsession II, war ein Diskussions-Dinner über das Bedingungslose Grundeinkommen. Der fachkompetenten Referentin Ute Fischer wurde dabei bei einem gemeinsamen Abendessen diskutierten und Fragen zum Thema gestellt.

Im Rahmen der Nordstadtsession III wurde der Film DER SPIELPLATZ gezeigt. Die dazugehörige Ausstellung zum Thema Nordstadt-Ängste wurde räumlich von den Kindern gestaltet. Bei der Raumgestaltung kam den beteiligten Kindern die Idee, ein Spiel anzubieten, in dem man Monster in Form von Luftballons abwerfen durfte. Daraus entwarfen wir mit den Kindern das FearFighter- Spiel.

Credits:

Event Reihe

Dortmund 2013 - 2014

Konzeption, Organisation, Kommunikation: Anja Plonka, Carsten Pütz, Janina Trienekens

Fotografien: © Anja Plonka

Videos: © Carsten Pütz, Anja Plonka

NORD
STADT
POST

Kommunikation im Quartier

Die Nordstadtpost war eine Form der analogen Kommunikation via Flaschenpost innerhalb des Quartiers. Im Kollektiv Nord konnten die Besucher:innen der Nordstadtsessions eine Nachricht an eine:n Unbekannte:n schreiben. Diese platzierten wir im öffentlichen Raum und regten so den kommunikativen Fluss unter den Bewohner:innen an.

Konzeption, Organisation, Kommunikation: Anja Plonka, Steffen Meister

Fotografien: © Anja Plonka

Video: © Anja Plonka

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